Name
Im Jahr 1997 kam in Edinburgh das geklonte Schaf »Dolly« auf die Welt. Vor dem Hintergrund dieses Ereignisses gründete der damals an Krebs erkrankte Münchner Journalist und Autor Armin Pongs einen Verlag und gab ihm aufgrund seines persönlichen Schicksals den programmatischen Namen »Dilemma«. Ein Foto von zwei Schafen diente als Vorlage für das Sinnbild des Verlages: »Die Lämmer« - Persiflage auf das geklonte Schaf.
Leitgedanke
»Würden in einem arkadischen Schäferleben bei vollkommener Eintracht, Genügsamkeit und Wechselliebe alle Talente auf ewig in ihren Keimen verborgen bleiben: die Menschen, gutartig wie die Schafe, die sie weiden, würden ihrem Dasein kaum einen größeren Wert verschaffen, als dieses ihr Hausvieh hat. (...) Dank sei also der Natur für die Unvertragsamkeit, für die mißgünstig wetteifernde Eitelkeit, für die nicht zu befriedigende Begierde zum Haben oder auch zum Herrschen! Ohne sie würden alle vortreffliche Naturanlagen in der Menschheit ewig unentwickelt schlummern. Der Mensch will Eintracht; aber die Natur weiß besser, was für eine Gattung gut ist: sie will Zwietracht.« Immanuel Kant
Themen
Die aktuellen Umwälzungen auf dem Gebiet der Informations-, Kommunikations- und Gentechnik stellen uns vor neue Herausforderungen und werfen viele Fragen auf. Der Dilemma Verlag versucht, in seinen Publikationen mögliche Antworten zu finden. Befragt werden dazu ausgewiesene Experten. Ihre komplexen Gedanken werden in eine allgemeinverständliche Sprache übersetzt und so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Das erste Buchprojekt widmete sich der Frage: »In welcher Gesellschaft leben wir eigentlich?«. Im Mittelpunkt eines weiteren Projektes steht die Frage »In welcher Welt wollen wir leben?«. Beide Buchveröffentlichungen werden begleitet von Vorträgen, Seminaren, Tagungen, Podiumsdiskussionen und Wanderausstellungen. Der Verlag will dazu beitragen, aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen aufzuzeigen, Probleme zu thematisieren, Diskussionen zu entfachen und zu intensivieren.
Presse
Dass auf die Existenz des Verlages in verschiedensten Presseorganen hingewiesen wurde, haben wir der Aufmerksamkeit wacher Journalisten zu verdanken. Einige ausgewählte Besprechungen unserer Publikationen finden Sie unter der Rubrik »Bücher/Projekte/Rezensionen«.
Auszug: Münchner Merkur, 16. Januar 1999
von Nicole Menz
(...) Dilemma wurde heilende Therapie. (...) »Nichts kommt von ungefähr«, sagt Armin Pongs. Schon gar nicht dass der Psychologe und Soziologe einen Verlag gegründet hat, in dem jetzt sein zweites und schon bald ein drittes Buch erscheinen wird. Auch der Krebs kam nicht von ungefähr. Pongs hat ihn erfolgreich bekämpft - nicht zuletzt, indem er für seine Idee gekämpft hat. (...)
Auszug: Buchmarkt, April 2000
von Petra Ruland
(...) Name und Logo des Dilemma Verlags geben regelmäßig Anlass zu Spekulationen, dahinter steckt aber die feste Absicht von Verlagseigner Armin Pongs, die gesellschaftlichen Fragezeichen an der Schwelle zum 21. Jahrhundert zur Diskussion zu stellen. Der vor drei Jahren gegründete Verlag wartet derzeit mit wenigen Titeln auf. Die beiden letzten Veröffentlichungen werden Handel und Publikum engagiert mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen und einer Ausstellung präsentiert. Dem professionellen Marketing entspricht Pongs´ Anliegen: Er möchte sozialpolitische Themen aufgreifen und einer breiten Leser- und Hörerschaft zugänglich machen. (...)
Auszug: Süddeutsche Zeitung, 15. März 2001
von Klaus Raab
(...) Es gibt auf Seite 52 diese Passage, in dem Buch, das Armin Pongs herausgegeben hat, die passt auf ihn wie der Name Dilemma Verlag zum Dilemma Verlag: Das Individuum könne sein Leben eigenverantwortlich gestalten, »die Kehrseite der Medaille seien die Risiken des neuen Freiraums«. Armin Pongs ist dieses Risiko gerne eingegangen, »entweder man geht einen eigenen Weg und verfolgt ihn konsequent, oder man folgt vorgegebenen Strukturen.« (...) Armin Pongs war freier Journalist. Dann plötzlich plumpste er Hals über Kopf in ein Dilemma. Die Geschichte des Verlags ist zugleich ein Auszug aus Pongs´ Biographie: Die Situation, in der er steckte, gab dem Dilemma Verlag seinen Namen. Und der Zeitpunkt der Gründung, die in den selben Monat fiel wie die Geburt des Klonschafs Dolly, trug seinen Teil bei. Zwei Schafe - »die Lämmer« - zieren das Logo. »Alles hat damit begonnen, dass ich ein Buch geschrieben habe.« Ein Buch über den Musiker John Watts. Relevant ist das in diesem Zusammenhang, weil es im Dilemma Verlag erschien, obwohl das Angebot eines renommierten Verlags vorlag; und weil Pongs es im Klinikum Großhadern schrieb, als Patient auf der Krebsstation. »In diesem Dilemma etwas aus dem Boden zu stampfen, ist schwierig.« Er stampfte und verwirklichte seine Idee vom eigenen Verlag. John Watts nennt diese Hartnäckigkeit »Positive Voodoo«, in eimem Lied, das er Pongs widmete: »My man in München used his mind. And thought himself into a cure for cancer. It´s not easy to believe«, heißt es. Es ist nicht so einfach, zu glauben. An Erfolg zum Beispiel. Der Soziologe Anthony Giddens, neben John Watts »eine Schlüsselfigur« für Pongs, schrieb, der Mensch müsse mehr Eigenverantwortung übernehmen. Genau das wollte Pongs. Urlaub hat er seit drei Jahren nicht mehr gemacht. (...)
Auszug: Handelsblatt/ Junge Karriere, Januar 2002
von Christoph Mohr
(...) Das, was andere Dickköpfigkeit nennen würden, bezeichnet der Verleger als Selbstbestimmtheit und Selbstverantwortung. »Selbstbestimmtheit heißt auch, dass man sich sein eigenes Umfeld und seine eigene Erfahrungswelt schafft.« Das Prinzip durchzieht sein gesamtes Leben und auch sein berufliches Abenteuer. Denn in einer Zeit, in der das Verlagswesen in Deutschland zunehmend von Medienkonzernen bestimmt wird, gründet Pongs einen Verlag in München, der sich gesellschaftlich relevanter Fragestellungen annehmen will. »Politik ist nichts anderes als persönlich aktive Lebensgestaltung.«
Auszug: Badische Zeitung, 18. Februar 2002
von Anja Bochtler
(...) »Wir können die Welt nicht mehr in zwei Pole teilen,« sagt Pongs. Statt dessen fordert er ein neues Bewusstsein von einer gemeinsamen Welt, die sehr gefährdet sei. Die Terroranschläge sieht er als »blindwütige Reaktion auf rücksichtlosen Kapitalismus und Konsumwahn«. Aber auch längst vor dem 11. September hätten Katastrophen wie Tschernobyl oder Gefahren durch BSE und Gentechnik gezeigt: »Die neuen Risiken machen nicht vor Grenzen Halt.« Pongs sieht das als Herausforderung: »Der Einzelne muss seinem Leben eigenständig begegnen.« Was das bedeutet, hat er selbst erfahren: 1996 erkrankte der damals 28-jährige an Krebs. »Da musste ich meiner Krankheit und meinem Leben aktiv begegnen«, sagt Pongs. Und zog Konsequenzen: Weil er sich durch die Uni in seinem Tatendrang gebremst fühlte, brach er die wissenschaftlichen Ambitionen ab und gründete statt dessen einen Verlag. Er nannte ihn »Dilemma Verlag« - auch deshalb, weil er seine eigene Situation mit der Krankheit als Dilemma empfand. Das erste Buch, eine Biografie über einen befreundeten Musiker, war da bereits beendet. »Und nach der Chemo-Therapie ging ich nicht in die Reha, sondern auf Promotion-Tour«, erzählt er. (...) Längst ist Pongs mitten in einem neuen Projekt: »In welcher Welt wollen wir leben?« heißt seine Frage diesmal. Der Untertitel: Zur Zukunft von Nationalstaat und Demokratie« weist in die Richtung, die er diesmal verfolgt. Sein Ziel: Zahlreiche Experten sollen vor dem Hintergrund ihrer nationalen Identität die Zukunft von Nationalstaat und Demokratie beschreiben.« Und dabei sollen nicht nur die »üblichen« westlichen Wissenschaftler zu Wort kommen. Geplant sind insgesamt zehn Bände, in denen ebenso Experten aus den anderen Ländern, die sonst selten Gehör finden, ein Forum erhalten. Dazu passt seine Vision: Eine Liberalisierung der Bürgerrechte müsste es möglich machen, dass jeder überall, wo er will, leben kann und wir alle Weltbürger werden.«
|